Sie haben sich was getraut: Beim traditionellen Quempas-Singen der Bosch Musikgruppen stand die anspruchsvolle Vertonung von Johann Sebastian Bach auf dem Programm. Bach hatte sein Magnificat in Kantatenform für Chor, Orchester und Gesangssolisten vertont.
Das allein ist schon ein wirkliches Festmenü. Unter Beteiligung des Bosch- Chors Stuttgart und Mitgliedern des Philharmonischen Chors Heilbronn sowie des Bosch Sinfonieorchesters waren noch weitere musikalische Happen im Angebot. Unter der Leitung von Hannes Reich spielte das Sinfonieorchester neben einer Choralbearbeitung von Bachs „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ zusätzlich das Cello Doppelkonzert g-Moll von Antonio Vivaldi und dessen Concerto grosso in d-Moll.
So viel geballte Orchester-und Instrumentalmusik hatten selbst treueste Besucher des Quempas-Singen bislang nicht erlebt. Dabei geriet auch die Hauptsache des Abends nicht an den Rand. Das Singen des „Quempas“ – „Den Hirten lobeten sehre“, reihum gegen den Urzeigersinn aus allen vier Kirchenecken. Angestimmt wurde dieser vom Unterstufenchor des Waiblinger Salier-Gymnasiums. Viele ineinander verschachtelte Sätze aus Vivaldi, Bach und weihnachtlichen Chorälen folgten und sorgten mit Soloeinlagen hochkarätiger Gesangssolisten für Spannung und viel Genuss.
Ulrich Walddörfer, der das gesamte Magnificat dirigierte, gab dem Chor kaum Gelegenheit zum Luftholen, denn es folgte das mit den Besuchern gemeinsam angestimmte „Oh du fröhliche“. Das wie Millionen Glöckchen klingenden Zimbelstern-Register der Stiftskirchenorgel setzte mit dem der Organist M. Kaleschke dem Abschluss des Konzerts eine Silberkrone auf.
Vergoldet wurde die Aktion wieder einmal mit dem Verkaufserlös der Eintrittskarten über 11.000 EUR.